Karottengrün, Unkraut, Küchenabfälle … Gerichte mit Zutaten, die andere wegwerfen! Teil I

by | 22.02.2021 | Wissenswertes

Nehmen Sie eigentlich den Inhalt und die Menge ihres Bio-Abfalls wahr? Das hört sich jetzt nicht besonders appetitlich an, aber seitdem ich mich zum größten Teil vegan ernähre, kriege ich meinen Abfallbeutel einfach nicht voll.

Über Jahre habe ich die „Kunst“, alles an pflanzlichem Abfall wiederzuverwerten, wohl einfach perfektioniert … und das möchte ich mithilfe einiger Tipps und Rezepte mit Ihnen teilen!

Denn: JA, gute Produkte kosten mehr. Aber wer davon alles verwendet, kommt am Ende günstiger dabei rum als bei konventioneller Ware, von der wir eher nicht die Schalen, Wurzeln und Blätter benutzen sollten, da sich eventuelle Rückstände an Düngemitteln hier besonders ansammeln.

Heute geht es los mit der kulinarischen Verwertung von Blattgrün, Wurzeln und … „Unkraut“.

Richtig gelesen, Unkraut.

Viele werden erstaunt sein, aber in vielen Regionen Italiens, unter anderem eben hier im Latium, ist es absolut üblich, (fast) alles, was so an Gräsern auf den Wiesen wächst, zu essen. Was sprießt und ungiftig ist, kann man essen, basta. Beispiele sind hierfür z. B. Löwenzahn, (Brenn-)Nesseln, Margeritenblüten, wilde Malve, wildes Fenchelkraut, wilder Rucola und wilder Spargel …

Schmackhaft gemacht werden sie entweder durchs Sautieren mit (gutem) Olivenöl und Knoblauch als Beilage oder als Pasta-Kondiment, in etwas Teig frittiert (frittierte Nesselblätter sind DIE Weihnachtsvorspeise im Latium!), als Zutat in (Eier-)Frittata oder unter Zugabe von Parmigiano/Pecorino als Füllung für frische Pasta und ähnlichem (Ravioli mit Borraggine sind ebenfalls ein echter Klassiker).

Wer das ganze etwas „makrobiotischer“ haben möchte, sollte dieses Frühjahr mal Tempura mit frischem Löwenzahn probieren! Oder probieren Sie mal eine komplett vegane Frittata/ Tortilla aus Kichererbsenmehl, Zwiebeln und/oder Knoblauch und etwas von dem oben genannten Blattgrün!

Während wir auf den Winter warten, können wir aber auch schon mit anderen „Abfällen“ experimentieren:

Karottengrün zum Beispiel!

Das lässt sich nicht nur in kleinen Mengen Suppen zugeben, sondern schmeckt auch fantastisch als Pesto oder Salsa für Nudelgerichte, auf geröstetem Brot mit Tofu, zu Pfannkuchen, Bulgur, als Zugabe zu Eintöpfen … hier ein Standardrezept, das persönlich abgewandelt werden kann:

2-3 Tassen Karottengrün

Olivenöl

Zwiebel oder Knoblauch

Miso

optional: Zitronensaft

Zubereitung:

Karottengrün mit klein geschnittener Zwiebel und/oder Knoblauch und etwas Wasser 15 Minuten dünsten. Wasser bis auf einen kleinen Rest abgießen, Miso nach Geschmack und einige EL Olivenöl zugeben. Mit Pürierstab pürieren. Wer eine saure Note wünscht, kann einen Spritzer Zitrone hinzugeben.

Mein persönliches Rezept für eine (weniger fette) Salsa: siehe Rubrik „Rezepte“

Die Wurzeln von den Frühlingszwiebeln sind jetzt im Kompost? HALT!

Feine Wurzeln, zum Beispiel von Frühlingszwiebel und Lauch kann man doch auch essen! Um den Schmutz zu entfernen einfach in warmes Wasser legen (wer sicher gehen möchte mit etwas Natron/ Bicarbonat), abspülen und entweder in etwas Teig frittieren oder in Bratlingen verarbeiten!

Das war es für den ersten Teil dieser Serie, genießen Sie diese Zubereitungen zusammen mit einer schönen Tasse Tee, im nächsten Beitrag wird es unter anderem darum gehen, was man alles Feines mit den ausgekochten Teezweigen- und Blättern machen kann!

Nora Schubring

www.easymacrobiotics.net

Nora Schubring

Nora Schubring

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