Hatomugi

by | 11.02.2021 | Wissenswertes

Keine Hiobsbotschaft…. sondern Hiobstränen.

Ist das nich ein faszinierender Name für eine Pflanze, ein Lebensmittel?

Hiobstränen.

Für die nicht ganz so bibelfesten Leser:

Hiob war wohlhabend und lebte mit seiner Frau und 10 Kindern in einem unbekannten Land. Er galt als sehr fromm und war laut Gott sozusagen eine Art „Vorzeige-Gläubiger“. Das gefiel Satan überhaupt nicht und so provozierte er Gott, Hiobs Gottesfurcht auf die Probe zu stellen. Hiob wäre nur solange fromm, wie er in angenehmen Verhältnissen lebe.

Gott lässt daher zu dass Hiob all seinen Besitz verliert und seine 10 Kinder sterben. Hiob akzeptiert diese Schicksalsschläge und bleibt seinem Glauben treu. Auf Satans Provokation hin geht Gott daher noch einen Schritt weiter und schädigt Hiobs Gesundheit; Hiob erkrankt an einem bösartigen Geschwür „vom Scheitel bis zur Fußsohle“. Dennoch verflucht er Gott nicht.

„Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?“

Dankbarkeit: Das Leben lieben zu lernen, das Beste aus jedem Moment zu machen und vorallem, Dankbar sein für alles was passiert, egal ob gut oder schlecht, ist eine Möglichkeit innerlich zu wachsen. ( Eines der Prinzipien der Makrobiotik nach Ohsawa)

Ist es nicht schön, was die Menschheit philosophisch so Zustande gebracht hat?

Nun aber zurück zur Pflanze, zum HatoMugi, zum Lebensmittel.

Bei diesem „Getreide“ handelt es sich um eine Getreidepflanze aus der Familie der Süßgräser. Ihr Urspung ist in Süd-Ost Asien, bereits ca. 3000 Jahre v. Chr. wurde in China unter Anderem Bier daraus gebraut. Ebenso wurden in Japan Funde entdeckt die darauf hinweisen dass die Samen bereits 4000 Jahre v. Chr. Dort genutzt wurden. Dennoch kommt die Pflanze verwildert oder eingebürgert in so gut wie jeder klimatischen Zone weltweit vor. Sie ist allerdings in keinster Weise mit der Gerste verwandt!

Ihr Nährwert ist ähnlich anderer Getreidesorten, sie ist relativ proteinreich (etwas mehr als 10%) und glutenfrei. Der Geschmack ist süßlich und die Konsistenz bleibt selbst nach langer Kochzeit leicht körnig.

Abgesehen vom angenehm süßlichen Geschmack ist die Hiobsträne makrobiotischen Ernährung für seine „auflösende“ Wirkung bekannt. Richtig kombiniert kann sie eine entwässernde, reinigende Wirkung auf unseren Organismus haben. Hatomugi hilft uns, „loszulassen“. Loszulassen, um neu aufzublühen.

Daher ist es eine beliebte Zutat in der Frühlingsküche; die Hiobsträne mag uns dabei helfen den Wechsel vom kalten Winter in die wärmeren Jahreszeiten besser zu verarbeiten. Desweiteren kann die regelmäßige Zugabe von etwas Hatomugi zum Getreide bei der Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung helfen. Eventuelle Ansammlungen, die sich durch jahrelangen Konsum von hohen Mengen an tierischem Eiweiß im Körper befinden, können bei richtiger Anwendung von diesem leichter verarbeitet und ausgeschieden werden. Dabei ist es jedoch wichtig zu betonen, dass die Umstellung stets langsam und schrittweise erfolgen sollte; bestenfalls auf Anraten eines Makrobiotik- oder gut ausgebildeten Ernährungsberaters.

Von extremen „Entgiftungskuren“ raten wir stets ab.

Sie können z.B etwas Hatomugi ihrem im Drucktopf gekochten Reis hinzufügen, eine frühlingshafte Gemüsesuppe mit Hatomugi-Einlage kochen…Oder eigenständig kochen und zusammen mit Gemüse, Tofu und Soja Sauce braten.

Hatomugi eignet sich aber durch seinen süßen Geschmack auch hervorragend als beigabe im süßen (Morgen-)Brei oder (lang und mit viel Flüssigkeit gekocht) als eigenständige Süßspeise. Wer mag, fügt noch etwas Reismalz und/oder getrocknete Früchte hinzu. Traditionell chinesisch übrigens mit Datteln und Lotussamen. Man kann aber auch die reine Kochflüssigkeit süßen und als warmes Getränk, zum Beispiel am Nachmittag, genießen. Kinder werden es lieben!

Hier ein sehr einfaches, makrobiotisches Gericht:

Hatomugi-Reis:

3 Tassen Vollkornreis

3 EL Hatomugi

4 ½ Tassen Wasser

3 Umeboshi

Getreide waschen und abgetropft in einen Drucktopf geben. Umeboshi in der Mitte des Topfes gleichmäßig verteilt in den Reis legen. Wasser hinzufügen, Topf verschließen und Druck aufkommen lassen.

Flamme klein stellen und (wenn vorhanden) mit Flammenverteiler 45 Minuten kochen.

Druck abfallen lassen und Getreide gut durchmengen. Warm servieren.

Lecker als Getreidebeilage oder als Frühstück um in Schwung zu kommen. Außerdem empfehlenswert bei Magen-Darm Problemen durch die Kombination mit Umeboshi.

(Rezept entnommen aus „Kleine Warenkunde mit Rezepten“ von Klaus & Inge Schubring)

Hatomugi können Sie sowohl als ganzes „Korn“ als auch als schmackhaften Tee direkt bei uns bestellen!

Nora Schubring

www.easymacrobiotics.net

Nora Schubring

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