Reste elegant verpackt: der Überraschungs-Kürbis!

by | 28.01.2021 | Rezepte

Es schwebte so in meinen Gedanken seit Wochen … ein ganzer Kürbis … gefüllt und gebacken. Ein Gericht mit WOW-Effekt und für Kürbisliebhaber natürlich der absolute Oberknaller. Die Idee kam eigentlich, als ich bei meinen Recherchen zu traditionellen, internationalen Wintergerichten auf Ghapama stieß. Ein armenisches Gericht, bei dem ganzer Kürbis mit Reis, Trockenfrüchten, Nüssen und eventuell Honig gefüllt und gebacken wird. Es ist besonders zur Weihnachtszeit beliebt.

Ich habe also gegrübelt mit was ich den Kürbis füllen könnte um das Gericht für mich passender, eventuell süß-salzig, zu gestalten. Der Hauptgedanke der mir dann aber kam war immer der Gleiche:

Will ich wirklich (für mich alleine wohlgemerkt) den Ofen ca. 2 Std. bei hoher Hitze laufen lassen??

Ich bin leider ein sehr ungeduldiger Mensch. Und ich hasse es Energie zu verschwenden. So ein bisschen „Fridays for future“ / „Save the planet“-Schuldgefühle kriege ich da. Und Weihnachten ist ja auch vorbei …

Nachdem ich den Gedanken schon fast vergessen hatte, ergab sich dann folgendes Szenario:

Beim Einkaufen im lokalen Bio-Supermarkt war nur noch einer meiner derzeitigen Lieblingskürbisse (Mini-Muskat!) über. Ich nahm ihn und sah, dass er leider beschädigt und eindeutig weiche Stellen hatte. Gefühlte fünf Minuten starrte ich enttäuscht auf diesen Kürbis, dann fiel mein Blick auf die hübschen kleinen Butternut- Kürbisse. Eigentlich nicht meine Lieblingssorte, aber ihre Größe macht sie doch perfekt um sie … durchzuschneiden und im Topf vorzudünsten!!

Jaha, das ist nicht die feinste Art und mal wieder ein bisschen geschummelt. Schmeckt aber und macht trotzdem was her.

Fühlen Sie sich bei diesem Rezept frei, die Füllung abzuändern – es kann jede Art von Rest-Getreide oder Nudeln verwendet werden. Das Gleiche gilt für Gemüsereste, Algen (z. B Arame oder Hiziki), Mais in den Sommermonaten. Ebenso kann man statt der pürierten Tofusauce mit einer Mischung aus gedünsteter Zwiebel und gehacktem Tempeh überbacken.

Wichtig ist allerdings, im Winter nicht zu sparsam mit Tamari und Miso umzugehen, da der Butternut Kürbis und das pürierte Tofu ansonsten leicht kühlend und (zu) entspannend wirken können. In jedem Fall werden Sie Freunde und Familie mit dieser Zubereitung zum Staunen bringen!

Hier meine Version:

Portionen: 2-4

Dauer: ca. 1 Std.

Zutaten:

1 kleiner Butternut Kürbis

Rest-Getreide/ Nudeln

Shiitake Pilz in Scheiben

Getrockneter Daikon (Sengiri Daikon)

Frühlingszwiebel

125 Gramm fester Tofu

1 kleine Zwiebel

1 gehäufter EL Miso Paste (Mugi-, Genmai- oder auch Hatcho Miso)

Ume Paste bzw. Umeboshi

Tamari oder Shoyu

Olivenöl extra nativ

Meersalz

Geröstete Kerne (Kürbis, Sonnenblume oder (besonders schön) schwarzer Sesam)

Zubereitung:

Füllen Sie einen großen, flachen Topf mit Wasser. Salzen und zum Kochen bringen.

Shiitake Pilze und Daikon derweil in etwas Wasser einweichen.

Vorsichtig den Kürbis halbieren und mit der Schale nach unten ins kochende Wasser legen. Das Wasser sollte nur die Schale bedecken. Bei geschlossenem Deckel dünsten, bis das Kürbisinnere etwas weich wird (mit einer Gabel testen).

Vermischen Sie in einer Schüssel alle Zutaten für die Füllung: das Getreide, die feingeschnittenen Shiitake, fein gehackte Frühlingszwiebel und Daikon.

Spülen Sie den Tofu kurz unter Wasser ab, zerkleinern Sie ihn und die Zwiebel grob und bringen sie beides mit etwas Wasser und sehr wenig Meersalz zum Kochen. Wenn Sie keine Ume Paste haben, fügen Sie stattdessen 1-2 entkernte Umeboshi hinzu.

Kürbis aus dem Wasser heben, kurz abkühlen lassen. Mit einem Löffel die Hälften aushöhlen. Das Kürbisfleisch in die Schüssel mit der Füllung geben und alles abschmecken (z. B mit etwas Cumin, Ingwer, Sojasauce …)

Tofu-Mischung vom Herd nehmen und einen großen EL Miso hineingeben.

Ofen vorheizen (Umluft ca. 200 Grad)

Jetzt wird der Kürbis gefüllt; zuerst die Getreidemischung hineingeben, flach drücken und dünn mit etwas Ume Paste bestreichen.

Danach mit der Tofu-Sauce bestreichen und je nach Belieben mit gerösteten Kernen oder Saaten bestreuen.

Auf ein Blech oder in eine flache Auflaufform geben und ca. 20 Minuten backen. Ofen auf Grillfunktion schalten und nochmal ca. 10 Minuten in den Ofen schieben, um den Tofu zu bräunen.

Der Kürbis schmeckt gut zu gedämpftem, grünem Blattgemüse, Gepickeltem oder gepressten Salaten. Wer mag, kann auch eine einfache Sauce dazu servieren, z. B eine vegane Béchamelsauce oder ein Dip auf der Basis von Tahin.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Gastbeitrag von Nora Schubring

www.easymacrobiotics.net

Nora Schubring

Nora Schubring

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