Und zwar von traditionell nach Aveline Kushi bis “neu-modern”, nach Nora eben.
Nori ist ja eines dieser Zutaten, ohne die ich nicht leben kann. Mein Konsum hat sich zur Zeit nur stark eingeschränkt, da ich eben auf der Insel bin und, naja, ich habe es schon zig mal gesagt: „Privat“ irgendwo bestellen erfordert eine Zollerklärung, hohe Transportkosten und eine Wartezeit von circa 4 Wochen.
Sie können diese typischen Amazon-pakete im Wohnungsflur nicht mehr sehen? Kommen Sie nach Teneriffa! Praktisch Amazon-freie Zone! Ich, Generation “Millenial” konnte mir so was gar nicht ausmalen, dass man nicht “mal eben” irgendwo bestellen kann!
Alternativen wie asiatische Supermärkte gibt es auch nicht. Der einzige “Dealer” von Clearspring Produkten ist hier der “HiperDino” Supermarkt. Dealer ist hier wörtlich zu nehmen, der Preis pro Gramm Nori-Alge dürfte ähnlich sein mit dem von Marihuana und naja, sooo abhängig bin ich dann doch nicht….
…Zähne zusammenbeißen, Nora, du kannst das schaffen, du hast es ja auch geschafft den Tabasco im Supermarkt zu ignorieren!
(Trotzdem hab ich grade gestern Abend fast geheult; ich habe ein kurzes TikTok-Video gesehen von einem römischen Kochen wie er da voller Leidenschaft Pasta all´arrabbiata zubereitet; also mit richtig viel peperoncino, italienischen Tomaten, Petersilie… Der Geschmack lag mir auf der Zunge; diese brennende Schärfe, die einem die Tränen in die Augen treibt…Das fehlt mir grad…!)
Egal, Nori ist angesagt!
Das Tolle an Nori-Sauce: Man kann aus “Wenig” ,“Mehr” machen, und das ist ja eigentlich so das Grundprinzip in meiner Küche!
Geschmacklicher Vorteil? Mit Nori-Sauce kann man sich super fix ein makrobiotisches “Chirashi-Sushi” zaubern: Eine Schüssel Reis mit typischen Sushi-Zutaten, dazu Nori-Sauce und ein bisschen Sesam, fertig! Auch wer ansonsten (noch) keine Algen mag, keine Lust aufs Algen kochen hat (manche mögen ja schon den Geruch nicht) oder diese eben für “Normalesser” schmackhaft machen will, der wird damit eine volle Punktlandung treffen!
Gesundheitlicher Vorteil? Muss ich wahrscheinlich niemandem mehr erzählen; Nori Algen sind erstens voller Mineralien, zweitens ist es eine Alge mit hohem Protein Gehalt und drittens sind die Algen durch das Pressen, Trocknen und spätere Rösten (wer ungeröstete Nori hat sollte diese einfach 5 Sekunden über Flamme, Kerze, Feuerzeug oder wo auch immer rösten, sobald die Alge die Farbe wechselt ist sie gut!) auch energetisch gesehen eher dem “Yang” zuzuordnen.
Ich lehne mich jetzt vielleicht etwas aus dem Fenster, ich bin ja schließlich keine studierte Heilerin oder so aber gefühlt helfen Nori Algen bei zu viel “Yin” in Form von “Feuchtigkeit”, egal ob man körperlich gefühlt Ödeme, Schwellungen hat, das Wetter draußen feucht und regnerisch ist oder eben das Essen ansonsten irgendwie viel “feuchtes, weiches” hat, Nori hilft da umgehend und das auch noch ohne eben viel Salz zu enthalten wie z.B Miso.
…Oder grausam zu schmecken wie Kombu-Pulver (für mich der absolute “Endgegner” , das müsste man mir wohl intravenös verabreichen…)
Und was sagte Aveline so zu Nori-Sauce?
Übersetzt aus: “Piatti scelti di cucina macrobiotica, le ricette della salute” ; Aveline Kushi e Wendy Esko
Nori-Kondiment:
(…)Wie alle Kondimente sollte dieses Kindern nicht im ersten Lebensjahr angeboten werden.(..)
Nehmt ein Blatt Nori und zerkleinert es grob in kleine Quadrate. Legt diese in einen Topf und bedeckt sie mit Wasser. Bringt alles zum Kochen, schaltet die Flamme aufs Minimum und lasst die Nori mit Deckel köcheln bis alles Wasser verdampft ist. Dann gebt etwas Gersten- oder Reismalz hinzu für einen leicht süßlichen Geschmack.(…) Nach dem zweiten Lebensjahr kann man auch etwas Tamara zugeben.
Nori und süß? Definitiv ja, da gehört Süße dran!
Und zwar erst recht für den “Sushi-Effekt”, denn: Japanischer Sushi Reis ist immer gesüßt, ob nun “nur” mit Mirin oder eben auch mit Zucker!
Wem Malz dennoch “zu süß” ist, der kann folgende Versionen probieren:
Etwas Zwiebel klein schneiden und in Wasser dünsten, mit der Nori Alge und etwas Sojasauce (Mirin ist optional) pürieren. Noch süßer (aber in Deutschland wieder “schwierig”) wird es, wenn man ein ganz kleines Stück Paprika mitdünstet.
Auch enorm lecker:
Sauce aus Nori, gedämpfter Zwiebel, gerösteten Kürbiskernen, Sojasauce und einen Hauch Mirin oder Malz.
Sauce aus Nori, Tahin oder ganz wenig geröstetem Sesamöl, Sojasauce, Spritzer Mirin und, wer mag, etwas Säure durch Genmai Su Reisessig oder Zitrone.
“Klassische” Tahin-Umeboshi-Miso-Sauce, nur eben mit einem Blatt Nori.
Und was macht man jetzt damit? Zum Beispiel folgendes:
Eine Schüssel mit Reis füllen ( kein Brei!) , liebste “Sushi-Zutaten” vorbereiten (z.B gestiftelte Möhren/Daikon kurz blanchiert, Gurken, Tofu gebraten, Mochi, Pickles (Daikon, Ingwer oder hausgemachte), Frühlingszwiebel kurz mariniert oder wer mag eben auch ein Ei oder etwas Fisch), nett auf dem Reis drapieren, Sauce zusammen mixen/köcheln und darüber geben oder dazu servieren, fertig!
Wer mag, streut noch etwas weißen oder schwarzen Sesam drüber. Oder einen kleinen Klecks guter Mayonnaise…
Perfekte Sushi-Bowle, macht Eindruck und “Makrobiotik” für jeden Schmackhaft! Und mit gekochtem Reis fertig in circa 15 Minuten.
Rezept von Nora Schubring