Deutscher Spätsommer-Küche: Rezept für Getreide mit Birnen und Bohnen.

by | 25.08.2021 | Rezepte

Ich habe wenig der traditionell Norddeutschen Küche mitbekommen: Opa wohnte zwar nebenan aber Mama und Papa eben schon lange mit der Makrobiotik beschäftigt (beziehungsweise nicht gebürtig norddeutsch, im Fall meiner Mutter) ABER ein Gericht hat sie trotzdem manchmal im Sommer gekocht:

 

Birnen, Bohnen und Speck! (Ohne Speck natürlich)

 

In Norddeutschland kann man im Spätsommer die sogenannten Kochbirnen kaufen. Die werden dann mit ‘nem fetten Stück Speck (oder eben ohne/mit Räuchertofu), frischen grünen Bohnen und eben den Birnen in wenig Wasser gekocht. Das Ganze wird dann eventuell noch angedickt und zu gekochten Kartoffeln serviert.

 

Nun bin ich aber nun mal stark makrobiotisch geprägt und „nur“ Birnen und Bohnen geht ja irgendwie nicht. Zu Yin. Und außerdem hatte ich (natürlich) gekochten braunen Reis im Kühlschrank (den ich übrigens zurzeit hier auf Teneriffa nicht wirklich „pur“ essen kann).

 

Also muss da mindestens Miso dran…Tahin…und irgendwas Zwiebelartiges? OH, und dann später Gomasio drüber! Wunderbar!

 

Aber mein Hirn denkt ja nun mal italienisch: Reis, einfach so? Was soll das werden? Insalata di Riso? Risotto? Muss das „manteketiert“ (mantecare) oder „risottato“ (risottare) oder „saltato“ (saltare) werden? Und wie verbindet sich das? Ich brauch doch eine „Cremina“?!

 

Insalata und „echtes“ Risotto fiel weg, weil es sich um gekochten Rundkornreis handelte. Also Cremina selbst herstellen mit Stabmixer!

 

Genug mit dem Palaver, hier einfach das Rezept! Bitte beachten: Der Geschmack ist frisch, leicht, natürlich eher „yin“ aber einfach gut, wenn man sich irgendwie eingeengt in der Routine fühlt (und natürlich, wenn man eine chronische Naschkatze ist.)

 

Getreide mit Birnen und Bohnen:

 

Zutaten:

 

Pro Person ca. 1-2 Tassen gekochter Vollkornreis (oder Hirse)

1/4-1/2 Birne, feste Sorte und nicht zu reif ist besser.

1 guter EL Shiro Miso (oder anderes Miso)

1 guter TL dunkles Tahin

1 Tasse grob geschnittener Porree (oder etwas Zwiebel)

1-2 Handvoll frische grüne Bohnen (gehen auch gefroren)

2 Tassen Blumenkohl (Abschnitte)

Meersalz

Gomasio (oder geröstete Sonnenblumenkerne)

 

Zubereitung:

 

Topf mit Salzwasser aufsetzen. Blumenkohl Abschnitte hineingeben. Bohnen putzen und in kleine Stücke schneiden. Ebenfalls in den Topf geben. In einem hohen Mixgefäß die klein geschnittene Birne geben (eventuell 1 Stücken zur Seite legen als Garnierung), den Porree (kann roh bleiben) oder kurz gedämpfte Zwiebel, Miso und Tahin. Gemüse aus dem Wasser heben, sobald es gar ist. Blumenkohl in dem Mixbecher geben (wer mag kann auch ein paar grüne Bohnen direkt mit hineingeben), mit etwas Kochflüssigkeit auffüllen, bis es sich pürieren lässt und alles gut vermixen. Gekochten Reis in einen Topf geben und mit der „Sauce“ vermengen, bis sich eine Risotto-artige Konsistenz gebildet hat. Auf kleiner Flamme erhitzen. Dann die restlichen grünen Bohnen unterheben. Mit Gomasio oder Kernen bestreuen und ggf. mit etwas Birne dekorieren.

 

Wem doch der „Speck“ fehlt: Tempeh passt hier besser als Tofu, da es nicht so Yin und kühlend wirkt. Entweder mit Sojasauce oder etwas Rauchsalz knusprig braten. Mutigere essen dazu geräucherten Fisch, das würde der norddeutsche Gaumen als Speckersatz auch akzeptieren.

 

Wichtig: Da die Birne und der Porree in dieser Version nicht durchgegart werden hält sich das Gericht nur einen Tag im Kühlschrank. Wer es länger aufbewahren möchte sollte beides kurz in der Pfanne andünsten oder in einem Dampfeinsatz über dem Gemüse mitdämpfen.

Nora Schubring

www.easymacrobiotics.net

Tempeh natur, BIO, Tempehmanufaktur, 200 g

Shiro Miso, BIO, Ruschin, 400 g

Tahin, BIO, Lima, 500 g

 

 

 

 

 

 

Nora Schubring

Nora Schubring

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